Ohrenkorrektur (Otopexie) im Überblick

Ohrenkorrektur - Otopexie
Ohrenkorrektur - Otopexie

Entspricht die Form oder die Größe der Ohren nicht dem eigenen Schönheitsempfinden, führt dies häufig nicht nur zu einer ästhetischen Beeinträchtigung, sondern langfristig kann auch das Selbstbewusstsein der Betroffenen negativ beeinflusst werden. Die Ursache der Fehlformung liegt in der Regel in einer mangelnden Faltung des Ohrknorpels (Athelixfalte) oder in einer zu großen Ohrmuschel. Dies ist meist erblich bedingt und stellt ein rein ästhetisches Problem dar. Bei einer Ohrenkorrektur wird die Stellung und Form des Ohrs nach dem persönlichen Schönheitsempfinden angepasst und in harmonischen Einklang mit der Kopfform gebracht.

Ohrenkorrektur – Methoden im Überblick

Eine Ohrenkorrektur wird meist ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt. Je nach Art und Ausprägung der Fehlformung werden derzeit folgende Methoden angewendet oder miteinander kombiniert:

  • Nahttechnik nach Mustardé: Gerade bei abstehenden Ohren ist die Anthelixfalte nicht oder nur zu schwach ausgebildet. Bei dieser Methode wird der Ohrknorpel durch einen Schnitt auf der Ohrrückseite freigelegt. Anschließend wird die erforderliche Faltung durch einen Fadenzug erreicht.
  • Fadenmethode nach Dr. Merck: Die gewünschte Form wird durch spezielle Nähte mit unsichtbaren Fäden erreicht. Die Anthelixfalte wird hierbei neu ausgebildet oder stärker geformt. Es ist kein Schnitt in die Haut oder den Knorpel nötig und folglich entstehen keine Narben. Allerdings sind mit dieser Methode nur kleinere Korrekturen möglich und es kann eine Knorpelspannung bestehen bleiben.
  • Ritztchnik nach Stenström: Hierbei wird die Eigenschaft genutzt, dass Knorpel bei einseitiger Einritzung seine Form verändert. Bei dieser Methode wird durch Ritzschnitte die Knorpelstruktur auf der Vorderseite geschwächt und so in eine neue Form gebracht. Hierbei können feine Narben sichtbar bleiben.
  • Schnitt-Naht-Technik nach Converse: Definierte Schnittführungen schwächen die Knorpelstruktur und erleichtern die Neuformung. Der Eingriff geschieht von der Rückseite des Ohres, so dass Narben nicht offensichtlich sind.
Ohrenkorrektur - Otopexie
Ohrenkorrektur – Otopexie

Ohrenkorrektur – Ablauf der Behandlung

Um eine optimales Operationsergebnis und eine gute Wundheilung zu gewährleisten, sollte 2 Wochen vor dem Eingriff nicht mehr geraucht werden und es sollten keine Medikamente, die die Blutgerinnung beeinflussen, eingenommen werden (z.B. Marcumar, Aspirin).
Mit dem operierenden Arzt werden vor der Behandlung die Wünsche und Erwartungen sowie das angestrebte Ergebnis besprochen. Die Operation wird je nach Operationsumfang in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose durchgeführt. Nach der Operation werden die Ohren mit einem Stirnverband fixiert, welcher einige Tage nach Operation Tag und Nacht, und in den darauf folgenden Wochen nur noch nachts zu tragen ist. Bei einem stationären Aufenthalt kann die Klinik meist nach 1 -2 Tagen wieder verlassen werden.
Um das Operationsergebnis nicht zu beeinflussen, sollte in dem Monat nach der Operation die Ohrmuschel nicht belastet werden, d.h. es sollte etwa auf das Tragen einer schweren Brille sowie von Ohrringen verzichtet werden.

Ohrenkorrektur – Behandlungskosten

In Deutschland variieren die Behandlungskosten je nach Aufwand zwischen 2.000 und 5.000 Euro. Da es sich bei einer Ohrenkorrektur um einen rein ästhetischen Eingriff handelt, werden die Behandlungskosten in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen.
Im Ausland werden Ohrenkorrekturen für zum Teil deutlich niedrigere Preise durchgeführt, wobei man dort selbstverständlich ebenso auf die Qualität der durchgeführten Eingriffe achten sollte wie auch auf die Möglichkeit der Nachsorge bzw. Nachbehandlung.

Ohrenkorrektur – Risiken

Grundsätzlich besteht zunächst immer das Risiko, dass das erzielte Ergebnis nicht mit den Wünschen des Patienten übereinstimmt, was aber durch eine möglichst ausführliche Beratung minimiert werden sollte.
Darüber hinaus können – wie bei jeder Operation – auch bei einer Ohrkorrektur selbst bei sorgfältigster Ausführung nicht alle medizinischen Risiken ausgeschlossen werden. Diese können je nach Operationsmethode allerdings variieren. Mögliche Komplikationen bei einer Ohrenkorrektur sind u.a.:

  • Je nach angewendeter Narkose bestehen die üblichen Narkoserisiken
  • Entlang der Schnitte kann es zu Sensibilitätsstörungen kommen, die sich in den meisten Fällen wieder geben
  • In seltenen Fällen kann es zu Blutungen, Nachblutungen und Infektionen kommen
  • In seltenen Fällen kommt es zu Wundheilungsstörungen und überschießender Narbenbildung. Das führt zu Schmerzen und gelegentlich zu Narbenzug, der die Form der Ohren beeinträchtigen kann
  • Bei sehr selten auftretenden Unverträglichkeiten gegen das Fadenmaterial kann es zu einer Abstoßung des Fadens kommen
  • Gewebe- beziehungsweise Knorpelinfektionen können äußerst selten zu Gefährdungen führen.
Veröffentlicht am
Kategorisiert in Wissen