Plastische Chirurgie – ein aktueller Überblick

Plastische Chirurgie - OP-Saal
Plastische Chirurgie - OP-Saal

Form follows function – im Bereich der Plastischen Chirurgie (grich. plattein – bilden, formen, gestalten) ist dies von ganz besonderer Bedeutung. Mit ihren komplexen und weit verzweigten Fachrichtungen reicht die Plastische Chirurgie von akuter Notfallmedizin über Wiederherstellungsmaßnahmen bis hin zu rein ästhetischen Eingriffen. An nahezu allen Organe oder Körperteilen können funktionelle oder kosmetische chirurgische Operationen vorgenommen werden. Dabei gilt es, Funktionen des Körpers wiederherzustellen oder optisch zu verbessern. Häufig kommen rekonstruktive und ästhetische Chirurgie gleichzeitig zum Tragen – wenn beispielsweise wiederhergestellte Körperteile oder Organe auch optisch angeglichen werden.

Plastische Chirurgie - OP-Saal
Plastische Chirurgie – OP-Saal
  1. Plastische Chirurgie Schwerpunkte
  2. Ästhetische Chirurgie
  3. Rekonstruktive Chirurgie
  4. Verbrennungen
  5. Kostenübernahme Krankenversicherung

Plastische Chirurgie – Die Schwerpunkte

Ästhetische Chirurgie

Die Ästhetische Chirurgie, umgangssprachlich oft „Schönheitsoperation“ genannt, bezeichnet Eingriffe, die das äußere Erscheinungsbild verbessern sollen. Sie werden rein aus kosmetischen Gründen in Betracht gezogen und weisen in der Regel keine medizinische Notwendigkeit auf. Subjektiv wahrgenommene oder objektiv bestehende Auffälligkeiten führen jedoch häufig zu einem, teilweise stark, verminderten Selbstbewusstsein. Dies kann von Minderwertigkeitsgefühlen bis zu schweren depressiven Stimmungen führen und das Leben des Patienten stark beeinflussen. Hier kann die Ästhetische Chirurgie helfen. Die moderne Medizin ermöglicht heute, durch diverse Operationsmöglichkeiten, Korrekturen an praktisch jedem Körperteil.

Die Risiken und Erfolgsaussichten hängen dabei stark von der geplanten Operation und vom gewünschten Ergebnis ab. Auch der psychische Zustand des Patienten spielt bei der Frage nach der OP-Methode und den medizinischen Möglichkeiten eine große Rolle. Daher ist die Patienten-Beratung vor einem ästhetischen Eingriff von ganz besonderer Bedeutung, um den Bedürfnissen des Patienten und der medizinischen Verantwortung des behandelnden Arztes gerecht zu werden. So wird ein harmonisches Erscheinungsbild angestrebt, weit entfernt von übertriebenen Extremen. Ästhetisch-plastische Eingriffe werden möglichst minimal-invasiv geplant und durchgeführt, so dass Narben später kaum sichtbar sind.

Rekonstruktive Chirurgie

Die rekonstruktive Chirurgie stellt Funktionen oder Teile des Körpers wieder her. Dies können angeborene Fehlbildungen sein, Schädigungen von Körperteilen oder Organen nach einem Unfall oder einer schweren Erkrankung. Die rekonstruktive Chirurgie ist sehr komplex – Haut, Weichteile, Sehnen, Knochen und Knorpel sowie periphere Nerven werden korrigiert und Funktionen dadurch wieder hergestellt. Es ist möglich, abgetrennte Gliedmaßen wieder anzunähen und Sensibilitätsstörungen bei durchtrennten Nerven zu beheben.

Ein Spezialgebiet der rekonstruktiven Chirurgie ist die Handchirurgie. Die menschliche Hand ist hochentwickelt und daher besonders komplex. Ihre Komplexität und die Tatsache, dass die Hand für den Menschen besonders wichtig, ständig in Gebrauch und dabei meist ungeschützt ist, führen dazu, dass Handverletzungen besonders häufig und nicht selten kompliziert sind. Mikrochirurgische Techniken erlauben Rekonstruktionen und Replantationen bei Hand und Arm.

Verbrennungen

Die Haut ist das größte und zugleich sensibelste Organ des menschlichen Körpers. Sie besitzt sehr gute Selbstheilungskräfte, so dass leichte Verbrennungen oder Verätzungen meist von selbst heilen. Schwere Verbrennungen hingegen sind Notfälle und müssen  intensiv-medizinisch behandelt werden. Neben der rekonstruktiven Chirurgie, bei Verbrennungen vor allem zuständig für Hauttransplantationen und Wiederherstellung von Bewegungsfunktionen, kommt bei Hautschädigungen außerdem die ästhetische Chirurgie zum Einsatz. Zum Beispiel bei der Beseitigung von großflächigen Narben.

Kostenübernahme durch die private und gesetzliche Krankenversicherung

Die Kosten der plastischen Chirurgie werden durch die Krankenkassen, privat oder gesetzlich, übernommen. Ausnahme bilden ästhetische Eingriffe, die auf Wunsch des Patienten rein zur optischen Verbesserung durchgeführt werden. Ohne medizinische Indikation sind die Gesamtkosten durch den Patienten zu tragen. Dazu gehören auch Verdienstausfälle sowie die Beteiligung an anfallenden Kosten aufgrund von medizinisch nötigen Eingriffen, die infolge von Komplikationen ästhetischer Operationen oder anderen, rein ästhetischen, Maßnahmen, wie beispielsweise Tattoos oder Piercings, entstehen. Für Ärzte und Kliniken besteht eine Anzeigepflicht für Erkrankungen beziehungsweise notwendige Eingriffe infolge medizinisch nicht indizierter Behandlungen

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